Am 25. September demonstrierte die junge Generation wieder weltweit für die Einhaltung der Pariser Klimaziele und für Klimagerechtigkeit sowohl für die nachfolgenden Generationen, als auch die Länder des globalen Süden. Die junge Generation fordert einen wesentlich schnelleren Ausstieg aus den fossilen Energien, insbesondere Kohle. Ohne einen sehr schnellen Ausstieg wird eine Klimakatastrophe nicht abzuwenden sein. Wenn erst sogenannte Kipppunkte erreicht sind, bekommt die Klimaerhitzung eine ungeheure Dynamik, die nicht mehr vom Menschen zu beeinflussen ist.
In Deutschland sind nach wie vor einige der größten (CO² verursachenden) Kohlekraftwerke in Betrieb und für den weiteren Abbau von Kohle werden sogar noch Dörfer und Wälder und geopfert. Und das soll nach dem sogenannten "Kohle Kompromiss" noch bis 2038 weitergehen.
Seit dem Pariser Klimaabkommen sind schon 5 Jahre ohne effektives Handeln vergangen. Im jetzigen Tempo werden die Klimaziele nicht eingehalten werden (können).
Die junge Generation wirft den Regierenden und den älteren Generationen zu Recht vor, dass sie die Klimakatastrophe viel zu spät zur Kenntnis genommen hat. Und jetzt wird noch nicht einmal der international ausgehandelte Kompromiss des Pariser Klimaabkommens entschlossen genug eingehalten und umgesetzt.
Was können die älteren Generationen tun?
Die älteren Generationen können in vielen Bereichen aktiv werden, dass die Klima Ziele von Paris eingehalten werden und die Kurve zur Klimaerhitzung abgeflacht wird.
Ein effektiver Hebel auf die großen Energie Konzerne wie RWE, die verantwortlich sind für die größten CO2 Klimakiller, Einfluss zu nehmen, ist, ihnen die Finanzierung zu entziehen.
Die kleine aber erfolgreiche Organisation "urgewald" hat dabei schon viel bewirkt. Mit ihrer jahrelangen Kampagnien- und Überzeugungsarbeit gemeinsam mit norwegischen Partnern, erreichte urgewald, dass der Norwegische Pensionsfond, einer der größten Aktienbesitzer der Welt, seine RWE Anteile komplett veräußert hat. Auch der Allianz Versicherungskonzern hat sich aus der Kohlefinanzierung zurückgezogen. Und urgewald arbeitet weiter daran, dass auch andere Investoren sich aus der Kohle- und Rüstungsindustrie zurückziehen.
Weiteres Beispiel: Deka Investment, die Fondgesellschaft der Sparkassen:
"urgewald" hat es geschafft durch hartnäckige Überzeugungsarbeit und Druck von Verbrauchern (Anlegern), dass der Sparkassen-Fondanbieter Deka nach einer Kampagne (an der ich mich auch beteiligt habe) jetzt angekündigt hat, große Kohlefirmen aus sämtlichen Publikumsfonds rauszuwerfen.
Diese Erfolge zeigen, dass wir als Verbraucher und Kunden sehr viel erreichen können.
"urgewald" ruft nun zu einer weiteren Kampagne auf und zwar Druck zu machen auf unsere Banken. Die Kampagne "Banks against Future?" will erreichen, dass auch die Banken sich bei ihren Geschäften konsequent an den Pariser Klimazielen ausrichten, die Erderwärmung auf 1,5 ° C zu begrenzen. Die Kampagne konzentriert sich auf die Deutsche Bank, die Sparkassen-Gruppe (mit ihren Landesbanken) und die Commerzbank, weil sie die größten und kundenstärksten Finanzinstitute sind. Die Banken werden aufgefordert Ausstiegspfade aus der Kohlefinanzierung zu entwickeln und diese bis 2030 komplett zu beenden. Ebenso sollen sie keine Firmen finanzieren, die Atomwaffen herstellen oder Rüstungsgüter an kriegsführende Staaten liefern.
Jeder kann sich an diesen Kampagnen beteiligen und seine Bank kritisch hinterfragen. Gerade die älteren Generationen haben als Kunden und Verbraucher viel Macht und Einfluss, den sie geltend machen können für das Ziel: Klimagerechtigkeit und eine Zukunft für die jüngeren Generationen.
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Friess (Donnerstag, 08 Oktober 2020 23:31)
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