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Solidarität

Mer glaabts net: Die schwarze Null fällt!  Der Staat macht Schulden, vernünftigerweise,  auf Teufel komm raus.

Der Schutz vor Wohnungsverlust zählt mehr, wie die Interessen von Vermietern.

Die öffentliche Daseinsvorsorge, wie Krankenschutz, Wasser-, Strom-, Lebensmittelversorgung ist wichtiger, als Autoproduktion und Flugverkehr.

Berufe wie Krankenpfleger*innen, Ärzte*innen,  Laboranten*innen, Verkäufer*innen, Bus- und Straßenbahnfahrer*innen, werden systemrelevant, Einrichtungen, wie Feuerwehren, Polizei, Gesundheitsämter, Ordnungsbehörden, Jugend- und Sozialämter, Müllabfuhr,  werden enorm wichtig und ihre Bedeutung wird anerkannt. 

Sogar Künstler*innen sind in der Krise von größerer Bedeutung, obwohl alle Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen abgesagt sind. Sie halten uns mit einem unglaublichen Schub an Kreativität über Fernsehen, Radio und andere Medien bei Laune.

Und die Politik verspricht, alles was in ihrer Kraft steht, zu tun, um über diese Durststrecke zu helfen, koste es was es wolle. Auch Künstler*innen, Selbständigen, Klein-und Mittelbetrieben, Landwirt*innen soll geholfen werden, nicht nur den Konzernen und Banken.  Die Banken bekommen wieder die Funktion, die sie ursprünglich einmal hatten, nämlich Kredite und Darlehen zu vermitteln und abzuwickeln. 

Es wird darüber nachgedacht, wie manche Produktionen, wie die von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung wieder ins Land geholt werden kann. Hoffentlich wird auch bald darüber nachgedacht, wie der Gesundheitsbereich wieder in staatliche Hand kommt, weil jetzt in der Krise deutlich wird, dass man mit Gesundheit keine Profite machen kann. 

Konsum ist nicht mehr das wichtigste im Leben. Die Konsumtempel sind zu. Die Menschen müssen sich mit sich selbst und mit ihren Lieben vergnügen und beschäftigen. Lustvolle Beschäftigungen werden (wieder)entdeckt.

Die rasende Rumreiserei, immer öfter, immer weiter, immer mehr, ist weitgehend zum Stillstand gebracht. Ballermänner, wie Mallorca oder Ischgl sind jetzt erst mal passe, Kreuzfahrten ebenso. Stattdessen gehen die Leute spazieren, in die Natur.  Tatsächlich! Schön brav zu zweit oder alleine oder mit der Familie. Viele Väter, die ihre Kinder mit Fahrrad oder Kinderwagen durch die Gegend schippern, mitten unter der Woche. Und alles geht ein paar Gänge langsamer.

Es wird sogar schon berichtet, dass es sagenhaft stille Sternenhimmel-Nächte gibt! Kein Fluglärm, weniger Luftverschmutzung, mehr Stille.

Miteinander reden, sich austauschen, sich umeinander kümmern und sorgen, ist wichtig geworden und alle zur Zeit möglichen Kanäle werden dafür genutzt. Wir vermissen den direkten physischen Kontakt mit unseren Lieben und freuen uns auf die Zeit, wenn das wieder möglich ist. 

Wir sind besorgt umeinander. Wie schön!

Und dass die Gesellschaft und unsere Regierung um die Alten, Kranken, Behinderten und alle Risikogruppen besorgt ist und dafür so viel tut, das finde ich rührend. Wir Alten sind also doch nicht abgeschrieben, unnütz und überflüssig. Die Mehrheit der Jungen schränkt sich für uns ein! Das ist doch wahrhaft fürsorglich und solidarisch. 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Frieß (Donnerstag, 26 März 2020 19:23)

    Stimmt alles !