Alles ist mit allem verbunden. Wir sind keine getrennten, abgegrenzten, geschlossenen Wesen, sondern eine Welt aus Mikro-Organismen und durchlässig und in Wechselwirkung mit unserer Umgebung verbunden. Wir sind abhängig vom Gleichgewicht dieser Organismen, innen wie außen.
Keineswegs sind wir, die Menschen, die Krönung der Schöpfung. Vielmehr sind wir Teil eines drei-dimensionalen (vielleicht auch mehr)Netzwerkes, welches sich in Millionen von Jahren herausgebildet hat.
Die Wissenschaftlerin und Zellforscherin Lynn Margulis (1938 - 2011) hat mit ihren Forschungen die Neo-Darwinistischen Auslegungen der Evolutionstheorie grundlegend verändert und erweitert. Sie wies mit ihren Forschungen nach, dass die Symbiogenese für die Entstehung und Entwicklung aller Arten von Lebewesen ebenso bedeutend ist wie die "Auslese".
Symbiogenese heißt: Die Verschmelzung von zwei Lebewesen zu einem Organismus.
Margulis stellte mit diesen Forschungsergebnissen nicht nur die Neo-Darwinistische Wissenschaft infrage, sondern auch die daraus abgeleiteten Denkmodelle für die (kapitalistische) Ökonomie und Konkurrenz-Gesellschaften.
Kooperation und Symbiose (Zusammenleben zum gegenseitigen Nutzen) wurde als Denkmodell ebenso wichtig, wie die Konkurrenz und das Gesetz des Stärkeren.
Wenn alles mit allem zusammenhängt, was bedeutet es dann, wenn ganze Arten von Lebewesen in Entwicklungsgeschichtlich kurzer Zeit aussterben? Für immer von unserem Planeten verschwinden?
Zerstört das das Gleichgewicht, welches in Millionen von Jahren entstanden ist? Und damit auch die Menschheit? Kann uns das egal sein? Dem Planeten ist es sicher "egal". Es werden immer neue Arten, Lebewesen entstehen. Aber können wir das den nachfolgenden Generationen gegenüber verantworten? Einen Planeten hinterlassen, der aus dem Gleichgewicht gerät und ein paar Millionen Jahre braucht, um ein solches wieder herzustellen?
"Alle Forschungsergebnisse, alle Erkenntnisse sind vorläufige Zwischenergebnisse" (von Prof. Franziska Nori, die Direktorin des Frankfurter Kunstvereins).
Eine tolle Ausstellung mit jede Menge Erkenntnis-Potential.
Die Ausstellung wurde verlängert bis Februar. Ich würde glatt nochmal reingehen.
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