und Ohnmachtsgefühle breit: Als Einzelne kann ich eh nichts ändern, habe keinen Einfluss, das wenige was ich tun kann, wie z.B. Mülltrennung, ist eh für die Katz, usw.
Die Wetterereignisse, die auf einen Klimawandel hindeuteten, fanden in anderen Regionen der Welt statt. Es wurden Klimakonferenzen abgehalten und es wurde der Eindruck erweckt, dass das Problem erkannt ist und die notwendigen Konsequenzen schon gezogen würden.
Irgendwie geriet dieses Thema aus meinem Fokus, auch weil andere Themen, wie soziale Gerechtigkeit im Vordergrund standen.
Merkwürdigerweise wurde ich wieder "wach", was das Klima und die Umweltzerstörung angeht, nicht durch Stürme und andere Wetterereignisse, die dann folgten (Orkan Fabienne?, der Hitzesommer 2003, usw.), sondern durch den Film von und mit Robert Redford "All is lost". Dieser Film hat mich echt umgehauen und ich begriff das ungeheure Ausmaß der Zerstörung die der globalisierte Kapitalismus hervorgebracht hat. Und der Film verstärkte die Lähmung, Hoffnungslosigkeit und Ohnmachtsgefühle in mir. Ich konnte die Bilder von dem riesigen Containerschiff, was die ganze Hoffnung auf Rettung des schiffbrüchigen Menschen war, welches jedoch einfach an dem kleinen Menschlein im Wasser vorüberfuhr, ohne den Schiffbrüchigen überhaupt wahrzunehmen, nicht mehr los werden. Diese Bilder waren für mich zum Symbol geworden für den Zustand unserer armen Erde.
Hoffnung schöpfte ich erst wieder durch das Pariser Klimaabkommen 2015. Die Freude und die Zuversicht, die von dieser Konferenz ausging, die Aufbruchstimmung und der Wille zu echter Veränderung, veränderte meine Sicht der Welt und gab mir wieder echte Hoffnung.
Die sich aber Stück für Stück wieder auflöste, weil so unerklärliche Dinge passieren, wie, dass die USA aus dem Klimaabkommen aussteigen wollen. Oder dass ein Land wie Deutschland seine Klimaziele nicht einhält. Oder dass die Erdölproduktion, statt bis 2030 um die Hälfte reduziert zu werden, sogar noch weiter ansteigt!!!
Wieder Lähmung und Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht....
Jetzt taucht da ein kleines Mädchen auf und setzt durch seine Klarheit und Entschlossenheit eine neue Hoffnung und Handlungsfähigkeit in die Welt, die ich nie für möglich gehalten hätte: Fridays for Future. Meine neue Hoffnung!!!! Echt jetzt!!?!!
Und meine neueste Erkenntnis: Auch ich (Alte) muss Hoffnung haben!!! Wie kann ich mich denn meiner Hoffnungslosigkeit hingeben, wo doch die jungen Menschen viel länger auf diesem Planeten zubringen müssen.
Also ich finde der Aufruf von Che Guevara passt hier gut: Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!!!
Oder frei nach Hape Kerkeling: Hoffnung ist Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Kommentar schreiben
Erika (Dienstag, 09 Juli 2019 15:17)
Hallo, Evi
Dass ausgerechnet ich da viel optimistischer bin, wundert mich. Ich sehe durchaus den Tatsachen ins Auge. Und kann nachvollziehen, dass angesichts der Langsamkeit, auch Unfähigkeit und Dummheit (Trump usw.) sich Verzweiflung breitmacht. Aber die Menschheit ist doch trotz aller Gier und Ignoranz immer wieder fähig sich weiter zu entwickeln und letztlich auch das Ruder wieder rum zu reißen. Ich bin sicher dass dies auch dank " Greta" wieder gelingen wird !!! Wir müssen da mitmachen und die jungen Leute ermuntern. Liebe Grüße