Die Erfindung eines Schöpfergottes, weil es unerträglich ist, sich vorzustellen, dass die gesamte Schöpfung eine ungeheuerliche Aneinanderreihung von Zufällen ist. Dass der Mensch selbst ein wahnwitzig komplexes Puzzle von Zufällen ist. Dass die ganze Evolution aus unzähligen Ketten von Zufällen besteht. Dass alle Prophetie ein Würfelspiel oder ein Roulette ist. Kann stimmen oder auch nicht oder in mehr oder weniger winzigen Abweichungen und Grautönen.
Meister Eckhardt hat geschrieben:" Mensch werde wesentlich. Wenn das Leben endet, hört der Zufall auf. Was bleibt, ist das Wesen." Rätselhaft.
Unerträglich, zu akzeptieren, dass wir selbst nur ein Zufall sind unter Milliarden von Möglichkeiten.
Selbst wenn uns etwas Böses zustößt, ein Unfall oder eine schlimme Krankheit, suchen wir lieber nach einem Schuldigen, als uns vorzustellen, geschweige den zu akzeptieren, dass es schlicht ein Zufall ist, dass es uns getroffen hat. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Rein zufällig.
Auch wenn der Zufall uns Glück beschert, wollen wir nicht sehen, dass das reiner Zufall war. Wir stellen uns lieber vor, dass wir besondere Fähigkeiten haben, beim Autofahren zum Beispiel. Dass wir eben bessere Fahrer*innen sind, als die andern und wir deshalb keinen Unfall hatten. Dass es aber einfach nur Glück war, sehen wir nicht.
Wo wir hineingeboren werden, ob in eine Blechhütte in einem Slum oder in eine fette Villa am Starnberger See ist Zufall. Wenn wir eine Erbschaft machen, denken wir, dass uns das ganz natürlich zusteht. Aber wo ist das Verdienst, wo die Leistung. Es ist doch reiner Zufall in welche Familie mit welchem sozialen Hintergrund, wie das so schön genannt wird, wir hinein geboren werden.
Also machen wir das Beste aus dem was uns zugefallen ist und sind wir dankbar dafür.
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