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documenta modus die 2.

Ich kämpfe mich in Richtung documenta Modus und weg von depressiver (Ver-) Stimmung. Documenta Modus meint eine innere Haltung, wie sie mir auf der documenta 15 letztes Jahr gelungen ist.  Und Klettern hilft mir dabei. Huch, wie das? Was hat denn nun die Documenta mit dem Klettern zu tun?

Also beim Klettern bin ich ganz konzentriert und ganz life sozusagen, im Hier und Jetzt. Also weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft, jedenfalls für die jeweils nächsten Minuten in denen ich z. B. eine Bahn in der Kletterhalle hoch steige. Also das Klettern erfordert die ganze Konzentration und Aufmerksamkeit. Ich kann nicht über etwas grübeln, mir Sorgen machen, nachdenken. Die volle Konzentration auf die Tätigkeit Klettern. Das ist wie eine Erholung für meinen Geist, eine Auszeit von der unaufhörlichen Gedanken Mühle im Kopf.

Außerdem: Die Entschlusskraft, der Mut, etwas wagen und in mich vertrauen und in andere, die mich sichern und die ich sichere. Das ist das wichtigste: Vertrauen in mich selbst, dass ich das kann. Ich kann für die Sicherheit anderer und für mich Verantwortung übernehmen. Ohne Panik, ohne Hadern.

Documenta Modus bedeutet auch: Mehr aus mir heraus schauen, als in mich hinein. Und dieses Schauen aus mir heraus, möglichst neutral. offen und ohne Bewertung. Das ist nicht einfach, aber manchmal gelingt es mir und dann geht es mir richtig gut.

Gerade habe ich nach vielen Jahren "Haben oder Sein" von Erich Fromm nochmal gelesen. Was Fromm darin als Existenzweise des Seins beschreibt, im Gegensatz  zur Existenzweise des Habens, kommt schon ziemlich in die Nähe dessen, was ich mit documenta Modus meine.

Einfach in der Welt sein, offen für das was mir begegnet, präsent sein und auf Menschen bezogen. Das wärs doch. Wärs das?

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Kommentare: 1
  • #1

    Ruth (Donnerstag, 21 Dezember 2023 11:59)

    Liebe Evi, so wie Dir Klettern geht es mir beim Bergwandern. Um Mut und Selbstvertrauen zu erhalten
    bin ich nach Hindelang gefahren und dort habe ich meine Touren alleine gemacht mit voller Verantwortung
    und Konzentration. Allein in den Bergen nehme ich vieles bewußter wahr und schwierige Situationen
    sebst zu meistern stärkt mich und läßt die Verzagtheit verschwinden. Viel Mut für das nächste Jahr.