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Struktur und Disziplin

Während der letzten Zeit haderte ich mit der Idee jeden Mittwoch zu einem Thema etwas Neues zu schreiben zunehmend. Zu was soll das eigentlich nütze sein? Interessiert ja doch niemand. Mache ich mich nicht lächerlich? Setze ich mich nicht völlig überflüssig unter Druck? Hab ich meine Rente nicht verdient, ohne dass ich mich unter Druck setze? Und jetzt auch noch selbst? 

Dann aber wurde mir langsam klar, dass ich das brauche: Selbstgesetzte Ziele diszipliniert verfolgen. Ich brauche diesen Anstoß, diese Regelmäßigkeit, die Struktur, meine Gedanken zu konzentrieren, auszuwählen aus der Fülle, mich zu fokussieren, einzugrenzen, auszudrücken, zu verschriftlichen, zu äußern. Ohne diesen (zugegeben sanften)Zwang funktioniert es nicht. Ich verzettele mich. Die Gedanken verläppern sich vom Hundertsten ins Tausendste. Die Gedanken kommen nicht bis zum Handeln.

Trotzdem war es gut, diese selbst auferlegte Disziplin und Struktur zu hinterfragen, den Sinn von det Janzen zu erforschen.

Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass selbst auferlegte Disziplin in Bereichen die mir wichtig sind, eine gute Sache für mich ist.

Gerade im Alter, wo soviel Zeit und Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist es wichtig (für mich), mich zu begrenzen, auszuwählen, zu fokussieren und zu formulieren.

Auch wenn es sinnfrei ist, so doch vielleicht nicht sinnlos?

Deshalb kommt jetzt wieder jeden Mittwoch was Neues vom Küchentisch. 

 

Disziplin und Struktur hilft mir, mich nicht zu Verzetteln oder zu Verläppern, meine Gedanken zu fokussieren und zu formulieren. 

 

Was meint Ihr dazu? Ist Disziplin und Struktur im Alter überflüssig? Zwanghaft? Unnötig? Wichtigtuerisch?

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