Hissa Hilal, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Remia, ist eine saudische Dichterin. Sie schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte. Sie war im arabischen Raum schon bekannt, als sie 2010 auch zu internationaler Berühmtheit gelangte durch die Teilnahme an der Lyrik TV-Show "Million´s Poet" und das Finale erreichte. Vor 75 Millionen! Fernsehzuschauern, vorwiegend aus der arabischen Welt, übte sie harsche Kritik an der patriarchalen Gesellschaft ihres Landes und prangerte den islamischen Extremismus an.
Hissa Hilal tritt aus Sicherheitsgründen seitdem nur noch voll verschleiert auf (wie in der Fernsehshow natürlich auch). Sie sagt dazu: "Mein Gesicht zu verhüllen, hat mich nicht daran gehindert, eine berühmte Frau in meiner Gesellschaft zu werden. Ich vertraue auf die Wirkung meiner Gedanken und Gefühle, auf meine Sprache und persönliche Geschichte, auf meine eigene Philosophie, wie ich die Welt sehe. " "Sprache ist die größte Kraft, die man haben kann. Worte können nicht besiegt werden."
Zu der Gewalt, von der auch sie bedroht ist, sagt Hissa Hilal: " Ich habe schon früh erkannt, dass manche Menschen bereit sind, Gewalt auszuüben. Sie sind bereit zu hassen, und sie warten nur darauf, dass sie ihren Hass auf jemanden projizieren können. Gewalt ist in den meisten Nationen verankert: Es ist eine Art Kultur. Jene, die hassen, kommen niemals zur Ruhe. Ich glaube, in jeder Gesellschaft gibt es Gewalt. Nur die Weise, sie auszudrücken, ist unterschiedlich. Manche behaupten, mit Gewalt ihre Religion verteidigen zu müssen, manche meinen, kämpfen zu müssen, weil andere nicht zivilisiert sind oder falsche Ansichten haben oder die heilige Geschichte oder Kultur oder was auch immer nicht respektieren. Aber die Menschen wollen nur den ganzen Hass zurückgeben, den sie in sich tragen. Außerdem stellen sie ihre Handlungen als logisch oder vernünftig dar. Diejenigen, die mich angegriffen haben, sind Teil dieser Hasskultur. Sie behaupten, dass sie die Religion verteidigen, aber das ist nur die Oberfläche."
Gedichte von Hissa Hilal (bestimmt im Netz zu finden): "Fremde", "Rote Leichentücher über dem Schweigen" und "Der Stamm verurteilt die Dichterin" (hat sie als Kind schon geschrieben, nachdem Verwandte ein Notizheft mit Gedichten verbrannten, das sie gefunden hatten. Das Gedicht hatte eine derart starke Ausstrahlung, dass es in den Magazinen der Golfregion veröffentlicht wurde).
Eine erstaunliche Frau! Und für mich eine Heldin.
Was macht eine Heldin oder Helden aus? Müssen sie immer nur gut sein und Gutes tun? Müssen sie sympathisch sein? Müssen sie mutig sein? Müssen sie besondere Fähigkeiten haben und wenn ja, welche?
Habt Ihr auch Helden und Heldinnen?
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